Alle, und der Betroffene von Angst- und/oder Panikstörungen ganz besonders, sollten lernen, Stressreaktionen abzubauen, Stressreize zu vermeiden, ihnen bewusst auszuweichen oder sie zu verändern, also Distress in Eustress umzufunktionieren. Spannungen im Wechsel mit Entspannungen gehören zu unserem Leben. Aber Verspannungen müssen gelöst werden.
Zur aktiven Stressbewältigung gibt es verschiedene Methoden, die empfohlen werden können. Der Schlüssel für eine wirkliche Stressbewältigung liegt in einer positiven, dynamischen Lebenshaltung, statt einer passiven Lebenshaltung.
„Beginn den Tag mit einem Plan“
Fangen Sie den Tag an, indem Sie in aller Ruhe Ihr Tagespensum festlegen. Ordnen Sie die Ziele nach ihrer Wichtigkeit. Das Unwichtigere kann dann immer noch verschoben werden.
„Mach mal Pause!“
Legen Sie eine Pause ein, wenn Sie etwas erledigt haben. So merken Sie erst richtig, wie gut es vorwärts geht. Und noch etwas: nur die wenigsten Dinge lassen sich zu aller Zufriedenheit und für alle Zeiten erledigen. Genießen Sie deshalb auch die Freude, wenn Sie ein Etappenziel erreichen.
„Belohne dich!“
Setzen Sie sich Belohnungen für das Erreichen geplanter Ziele. Man kann sich auch belohnen, indem man jemand anderem eine Freude macht.
„Mach am Feierabend einen dicken Punkt!“
Machen Sie endgültig Feierabend am Ende Ihrer Arbeitszeit. Unerledigtes kommt auf die folgende Liste für den nächsten Tag. Unbarmherzig. Und grübeln Sie nicht über begangene Fehler oder Fehlentscheidungen nach. Merken Sie sich einfach, wie Sie diese nächstes Mal vermeiden können.
„Tue etwas beim Nichtstun!“
Einfach auf dem Sofa liegen, den Fernseher einschalten, sich in die Zeitung versenken, das kann mitunter wirklich helfen, sich zu entspannen und abzuschalten. Doch vergessen Sie nicht: es gibt eine Menge anderer Freizeitbeschäftigungen – auch anstrengende – die sehr gesund sind. Lassen Sie ein wenig ihre Fantasie walten! So können sportliche Betätigungen hilfreich sein, dass muskuläre Verspannungen – eine Begleiterscheinung des Stresses – gelöst werden.
Stressabwehr mit Hilfe von Entspannungstraining
Selbst sehr belastende Stresssituationen können gut ertragen werden, wenn man entspannt und nicht bereits von vornherein nervös ist, und bereits bestehende innere Stress können durch Entspannungsübungen abgebaut werden. Es gibt verschiedene psychologische Verfahren, die zu inneren und äusseren Ruhe führen.
Bei uns ist das Autogene Training nach J.H. Schulz am bekanntesten, in den USA hat die Tiefenmuskelentspannung nach Edmund Jacobson einen großen Bekanntheitsgrad.
Natürlich gibt es noch weitere Methoden, die eine Entspannung zum Ziel haben. Zum Beispiel Yoga, Meditation oder Biotraining. Auch Kurse für Atemschulung zeigen gute Erfolge. Tiefes, bewusstes Atmen steigert zudem die Leistung des Kreislaufsystems und begünstigt die Sauerstoffaufnahme. Neben Sport und bewusst eingesetzten Entspannungstechniken gibt es eine ganze Reihe Tätigkeiten, die Stress abbauen. Alles was wir gern und mit Freude tun, baut Stress ab: Lesen, Musizieren, Tanzen, Singen, Handarbeiten, Beschäftigung mit Tieren, Nichtstun, Ferien, usw. Statt negativ sollten wir uns bemühen, positiv zu denken. Eine Aussprache mit einem Freund oder einer Freundin bewirkt oft wahre Wunder, tut gut und hilft, einen Teil der Spannungen abzubauen. Auch Tagebuchschreiben oder Briefe schreiben (vielleicht nur für den Papierkorb) können unser Inneres besänftigen. Vielleicht sprechen Sie auf Farben oder Düfte (ätherische Öle) an, vielleicht hilft eine Tasse Tee, oder es hilft ein Mittel aus der Natur. Beruhigende, rein pflanzliche Wirkstoffe sind unter anderem zum Beispiel Baldrian, Hopfen, Passionsblume, Lavendel. Sie können bei stressbedingten Spannungsbeschwerden entspannend wirken. Versuchen Sie, gelassener zu werden – denken Sie daran: wo Schatten ist, muss auch Licht sein!