Menschen mit Ängsten rechnen in jeder Situation gleich mit dem Schlimmsten. Tatsächlich sind jedoch mindestens drei
Möglichkeiten gegeben:
- ein negativer Ausgang (das Allerschlimmste, die Katastrophe),
- ein positiver Ausgang (das Allerbeste, die Wunschlösung),
- ein erträglicher Ausgang (belastend, jedoch aushaltbar).
Spaltentechnik: Alternative Selbstinstruktionen
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Negative Selbstinstruktionen in einen positiven Kontext einbetten
Angstgedanken sind häufig strukturiert nach dem „Wenn-dann-Muster“, z.B. „Wenn ich mit dem Bus fahre, dann wird mir übel werden.“ Für bestimmte Situationen werden spezifische, belastende Reaktionen vorhergesagt, die im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung tatsächlich einzutreten drohen.
Diese starr und automatisch ablaufenden negativen Gedanken lassen sich durch direktes Ankämpfen dagegen oft nicht überwinden, so dass es besser erscheint, sie anzunehmen und durch neue Gedankenverknüpfungen zu entschärfen, und zwar durch solche, die einen bewältigbaren Fortgang der befürchteten Ereignisse enthalten.
Spaltentechnik: Verknüpfung mit neuen Gedanken
Wenn-dann | Verknüpfung (und, aber) | neuer Gedanke |
Wenn ich vor Leuten reden muss, dann werde ich zittern, | und | ich werde mich kräftig bewegen, damit es nicht so auffällt. |
Wenn ich allein auf der Straße gehe, dann wird mir schwindlig, | und | ich atme tief durch die Nase ein, so dass ich Sauerstoff bekomme. |
Wenn ich mit anderen in einem Lokal sitze, dann halte ich es nicht lange aus, | und | ich gehe kurz hinaus und komme dann wieder auf meinen Platz zurück. |
Wenn mein Mann nicht rechtzeitig nach Hause kommt, dann könnte ihm etwas passiert sein, | und | ich weiß, dass dies immer mein erster Gedanke ist, bis ich mich beruhige. |
Wenn ich mit dem Bus fahre, dann wird mir übel, | und | ich atme durch die Nase tief ein, stehe auf und öffne ein Fenster. |
Selbstinstruktion als Entscheidungsdialog
Wählen und entscheiden können sind zentrale Merkmale menschlicher Freiheit. „Die Freiheit beginnt bei drei Möglichkeiten“, heißt es im NLP. Jeder Zwang, etwas tun zu müssen, und jedes Ohnmachtsgefühl, nichts anderes tun zu können bzw. zu dürfen, beeinträchtigt die Lebensqualität. Analysieren Sie, wie sehr Sie sich bereits durch Ihre Sprache in Ihren Handlungsmöglichkeiten einengen, und entwickeln Sie Sprachmuster, die Ihren Handlungsspielraum und Ihre Entscheidungskompetenz betonen.
Sie müssen selbst im Rahmen einer Psychotherapie nicht alle Ängste überwinden. Sie können frei entscheiden, bestimmte Ängste lieber zu behalten, als den Aufwand zu ertragen, der zu deren Beseitigung erforderlich ist. Wenn Sie sich jedoch entschlossen haben, alle Ängste zu überwinden, die Ihre Bewegungsfreiheit einengen, sollten Sie Ihre alten Sprachmuster, die nur Angst- und Ohnmachtgefühle erzeugen (z.B. „Dieses Herzrasen ist nicht zu ertragen“), durch neue Selbstinstruktionen ersetzen, die Ihre Freiheit und Risikobereitschaft betonen (z.B. „Ich entscheide mich dafür, die gefürchtete Situation trotz Herzrasen auszuhalten“).
Handlungseinengende und handlungserweiternde Sprechweise
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